Die Fahrt der 10. Jahrgangsstufe nach Bad Marienberg hat am NPG schon eine lange Tradition. Selbst am NG mittlerweile unterrichtende Kolleginnen und Kollegen haben als Schülerinnen und Schüler am NPG an der Fahrt teilgenommen. Das zeigt die Bedeutung und erfolgreiche Implementierung der Fahrt innerhalb des Fahrtenkonzepts am NPG.

Der Lehrplan für Sozialkunde, Erdkunde und Geschichte sieht vor, sich mit dem Thema „Europa“ intensiv auseinanderzusetzen. Das konnte bislang das einstündige Fach in Sozialkunde in der 10.Jahrgangsstufe nicht leisten. Auch wenn die künftige Stundentafel zwei Stunden Sozialkunde vorsieht, ist die intensive Auseinandersetzung mit dem immer wichtigeren Thema im Unterricht nicht gegeben.

Europa, genauer gesagt die Europäische Union, steckt in einer Krise. Großbritannien ist aus der EU ausgetreten, einige Mitglieder stehen in Verdacht, die demokratischen Spielregeln zu missachten und in der Migrationspolitik ziehen die Mitgliedssaaten nicht an einem Strang. Andererseits scheint der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine die EU und ihre Werte noch bedeutsamer zu machen. Deshalb ist es umso wichtiger, sich mit der EU zu beschäftigen und das Thema nicht den Populisten zu überlassen. Die EU ist sehr komplex und kann man nicht mal so schnell im Vorbeigehen erlernen. Genau hier setzt das Jugendeuropaprojekt an: Verständnis schaffen, Grundlagenwissen ausbilden und verstetigen sowie Neugier und Interesse auf mehr Europa generieren.

Dazu werden zentrale europäische Wissensbereiche thematisiert und analysiert, von den geschichtlichen Anfängen der europäischen Integration bis zum heutigen Tag, Entwicklungen und Vertiefungen, Eintauchen in das politische System der EU, aber auch Erkennen des Alltagsbezugs der EU für seine Bürger und die konkreten Auswirkungen der europäischen Politik.

Das Projekt zeichnet sich durch den starken Einsatz von partizipativen und non-formalen Lernmethoden aus, analog und digital, um ein zielgruppengerechtes und attraktives Lernangebot zu gestalten, bei dem Lernen Spaß macht und nachhaltig ist. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler viel selbst machen und ausprobieren können. Dabei wird auf eine hohe Abwechslung geachtet, um die Seminarspannung aufrecht zu erhalten und verschiedene Bedürfnisse anzusprechen.

Zur Fahrt dazu gehört eine Tagesexkursion nach Bonn ins Haus der Geschichte, zudem haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusätzlich Freizeit in Bonn

Inhaltlicher Höhepunkt in dieser Woche ist das Planspiel am Donnerstag, bei dem Schülerinnen und Schüler eine Rolle einnehmen und eine Entscheidung herbeiführen müssen.

Der Lernzuwachs in dieser Woche ist enorm, selbst zuvor skeptische Schülerinnen und Schüler sind von diesem Projekt sehr angetan, das zudem von Steuermitteln finanziert und daher sehr kostengünstig ist.

Aus Gründen der Nachhaltigkeit hat das Haus in Bad Marienberg beschlossen, nur noch vegetarische Kost anzubieten.