Am Mittwoch, 30. September 2020, trat Bas Böttcher exklusiv auf der Bühne des Nordpfalzgymnasiums auf.

Zwei Auftritte mit je 95 Minuten gestaltete der kreative und wortgewandte Poetry Slammer für die 11. Jahrgangsstufe. Bas Böttcher füllte sein Programm mit zahlreichen Texten, die seine Wortgewalt und seinen Einfallsreichtum demonstrierten. So verblüffte er die Schüler mit seiner Variation zu Goethes Ballade „Der Erlkönig“, seiner Interpretation des Konsumverhaltens „Dran glauben“, der Darstellung des „Punkt“[s] und vielem mehr.

Das Sprachfeuerwerk seiner lyrischen Texte ergänzte Bas Böttcher mit Erklärungen zu seinen Inspirationen und Arbeitsweisen. Er schaue mit der poetischen Brille auf die Welt und sehe Dinge, die er vorher nicht gesehen habe. Dabei fasziniert ihn insbesondere das Wortspiel „ Aus Flashmop wird Flop“, „ Im Wort nicht steht das Ich“ „Erwachsene sind Babys in alt“, „Ich gucke aus dem Fenster und plötzlich sind Fans da“ und die Doppelwörter „Wissenschaft schafft Wissen“.

Als Antwort auf die Fragen der Schüler legt Bas Böttcher offen, dass er Inspiration in kleinen Dingen finde. So sah er einmal Staub auf dem Boden und erkannte, dass es Staub noch geben wird, wenn die Menschheit nicht mehr lebt. „Ich hole Momente, in denen etwas falsch läuft, ans Licht“. Manchmal wundere er sich, ob er dabei die Sprache benutze oder die Sprache ihn.

Zahlreiche Texte rezitierte der Slammer auswendig und erklärte seinem erstaunten Publikum auf Rückfrage, dass er gar nicht probe. Beim Schreiben seiner Texte spreche er sich seine Texte immer laut vor. Das und die Auftritte würden seinen Vortrag perfektionieren.

Bas Böttcher ist das Gesamtpaket: Sprachbrillianz, Professionalität und nicht zu vergessen Coolness. So begann sein Auftritt mit der Aufforderung an die Schüler, ihm wahllose Begriffe zu nennen und zu jedem der genannten Begriffe, selbst den offensichtlich provokanten, folgte ein passender Slam. Einmal mehr zeigt er, dass er sich mit der „Unperfektion der Sprache“ perfekt beschäftigt.

Offen spricht er auch über seinen Werdegang, denn die Schüler interessierten sich dafür, ob er etwas studiert habe, das ihn zum Slam führte, und ob er vom Verdienst leben könne.

Bas Böttchers Auftritt am Nordpfalzgymnasium, organisiert in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Landesinstitut von Rheinland-Pfalz, hat die Schüler erreicht, für die Lyrik häufig etwas Angestaubtes ist, das im Bücherregal steht, oder etwas, mit dem sie sich zwangsweise im Deutschunterricht beschäftigen müssen.

„Ich bin ein reisender Dichter, mein Rucksack ist mein Zuhause.“ Danke, Herr Böttcher, für den Zwischenstopp am NPG.

„Der Mann hat mich überrascht. Es war erstaunlich, wie er Zusammenhänge zwischen Wörtern herstellt und das auf ein Thema bezieht. Die Vorstellung ist aber auch mit Anstrengung verbunden, da er dabei sehr schnell redet und man genau zuhören muss, um alles zu verstehen.“ (T. Scholl)

„Ich habe Bas Böttchers Auftritt als einen sehr gelungenen Auftritt wahrgenommen. Er hat sehr geholfen, die Sprache aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten und somit die Mehrdeutigkeit eines Wortes zu erkennen. Ich finde es sehr faszinierend wie wortgewandt er ist und wie viel seine Texte ausdrücken.“ (L. Sander)

„Ich habe Bas Böttcher als einen sehr begeisterten und inspirierenden Künstler wahrgenommen, der mit ganzem Herzen dabei ist. Sein Auftritt hat zum Nachdenken angeregt und geholfen, das Wort und die Sprache mal aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen, sie besser zu verstehen und damit auch gezielter einzusetzen. Alles in allem war es eine gelungene Abwechslung und eine gute Gelegenheit seinen Horizont zu erweitern.“ (G. Guth)