Witz, Überraschung, Romantik, Nostalgie und Melancholie. Die neueste Produktion der NPG Theater AG (Leitung: Markus Bock) ist den großen Gefühlen gewidmet und entführt die Zuschauer visuell und emotional in die malerischen schottischen Highlands.
Ungewollt fällt der 5. Earl of Glenloch, Archibald McBryde (empathisch dargestellt von Thomas Schornick), zur Zeit des Herrschaftsanspruchs des Bonnie Prince Charlie und der Niederlage Schottlands einer böswilligen Intrige zum Opfer und verliert endgültig die Liebe seines Lebens, die hoch geborene Rose Argyll (mitreißend gespielt von Kara Zimmermann). Von der einst geachteten Familie bleibt heute nur noch ein in die Jahre gekommenes Haus (überzeugend gebaut von der Bühnenbild AG, Lieselotte Klemme, Len Löffler, Merle Volz angeleitet von Herr Nikolai), vereinzelte, scheinbar unbedeutende Buchstaben an der Wand, ein schrulliges Haushälterehepaar (witzig: Thomas Schornick und Anne Wirdel) und eine entfernte, ältliche Verwandte, Gwendolyn Courtney (eindrucksvoll gespielt von Meva-Sena Ciftci), die damit beschäftigt ist, einen Käufer für das Haus zu finden, übrig.
Die vom National Trust bestellte Führerin, Miss Fleming, welche sich von Anfang an zu dem alten Gemäuer hingezogen fühlt und das in doppelter Ausgabe (beeindruckend verkörpert von Leah und Sarah Hancock), beklagt zu Beginn ihrer Tätigkeit den Mangel an Informationen über die Familie und das Haus und fragt sich, was sie den Touristen erzählen soll.
Diese lösen das Problem auf überraschende Weise selbst: einmal als eine lebhafte, einem Likörchen nicht abgeneigte Women only Reisetruppe, dann wieder als eine wissensdurstige, vorlaute Familie (wandelbar dargestellt von Josefine Palm, Penelope Harth, Nina Fiedler, Mara Lutz, Mirja Schindler u.a.). So ganz nebenbei rekonstruieren sie die wechselhafte Geschichte der unglücklich Liebenden.
Untermalt wird die Handlung auf der Bühne von Musik der schottischen Band Runrig sowie eindrucksvollen Visualisierungen der schottischen Landschaft, perfekt eingespielt von der Technik AG (Florian Brand, Rene Knoth u.a., angeleitet von Herr Wöllstein und Herr Kreutz).
Und dann wäre da noch die mysteriöse Statue der Justizia………
Und der antike Sessel!!!!!!
Seht selbst, was es sich damit auf sich hat.
Viele schöne Bilder finden Sie in der Galerie.
Einen ersten Eindruck gewinnen Sie nachstehend.