Die Schulimkerei

BEE Happy ist seit diesem Schuljahr wieder Programm am NPG

Mit Beginn des neuen Schuljahres 2021/22 summt und brummt es nach zwischenzeitlicher Unterbrechung wieder am Nordpfalzgymnasium. Die AG Schulimkerei hat, derzeit im Rahmen von Lernen & Spielen, ihre Arbeit aufgenommen und begleitet die derzeit drei schuleigenen Bienenvölker durch das Bienenjahr. Voller Motivation und Begeisterung kümmern sich aktuell 9 Jungimker (der Klassenstufen 5 und 6) um die fleißigen Bienen und ihr Zuhause.

Der außerunterrichtliche Lernort „Schulimkerei“ bietet ein ideales, alltagsbezogenes Lernfeld und fördert die Auseinandersetzung mit alltagsbezogenen Themen wie Ökologie, Biodiversität, Landwirtschaft und Ernährung. Bei der Arbeit an und mit den Bienen übernehmen unsere Schülerinnen und Schüler zusätzlich zur inhaltlichen Auseinandersetzung ganz oder teilweisedie Verantwortung für Lebewesen, zu denen sie Empathie aufbauen. Darüber hinaus werden auch Erfolgserlebnisse geschaffen: Denn die sorgsame Haltung und Pflege der Bienen schützt nicht nur deren Gesundheit, sondern belohnt die Schulgemeinschaft mit leckerem Honig.

Ihr habt Interesse an der Imkerei und wollt auch Teilnehmer in unserer illustren Gruppe werden? Dann sprecht uns einfach an!

 

Ansprechpartner: Herr Zimmer, Herr Schulz

Schulimker fahren Honigernte 2023 ein

Endlich war es wieder soweit: Nach all der fleißigen Arbeit unserer Schulbienen in den letzten Wochen und Monate konnten unsere Jungimker endlich die heiß ersehnte Honigernte einfahren. Im Vergleich zum vergangenen Jahr konnten sogar nochmals mehr verdeckelte Honigwaben geerntet werden. Diese wurden unter Einsatz des Fegebesens zuvor von den ansitzenden Bienen befreit und in eine leere Zarge umgehängt. Im Schulgebäude eingetroffen, wurden die Honigwaben mit der so genannten Entdeckelungsgabel geöffnet. Die entdeckelten Honigwaben wurden anschließend in unsere Honigschleuder gestellt, von beiden Seiten wenige Minuten geschleudert und der in der Schleuder befindliche Honig in große Sammeleimer zur Lagerung abgefüllt. Den flüssigen, aus der Schleuder laufende Honig ließen sich Klein wie auch Groß gründlich schmecken. Knapp vier große Eimer voller Honig waren das Ergebnis des bisherigen ereignis- und arbeitsreichen Imkerei-Jahres.

 

Honigernte als Höhepunkt des Imkerei-Jahres

Die letzten Noten werden eingefahren und das Schuljahr geht so langsam in den Endspurt über. Auf unsere JungimkerInnen warteten jedoch bei sommerlich-heißen Temperaturen noch zwei Höhepunkte des ganzen AG-Jahres: Die heiß ersehnte Honigernte und das Abfüllen des Honigs in die Gläser. Nachdem unsere Schulbienen in diesem Jahr unglaublich fleißig waren, konnten wir Mitte Juni von allen drei Bienenvölkern zahlreiche verdeckelte Honigwaben ernten. Diese wurden unter Einsatz des Fegebesens zuvor von den ansitzenden Bienen befreit und in eine leere Zarge umgehängt. Im Schulgebäude eingetroffen, wurden die Honigwaben mit der so genannten Entdeckelungsgabel geöffnet. Der Anblick des darunter zum Vorschein kommenden flüssigen Goldes ließ bei so Manchem schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die entdeckelten Honigwaben wurden anschließend in unsere Honigschleuder gestellt, von beiden Seiten wenige Minuten geschleudert und der in der Schleuder befindliche Honig in große Sammeleimer zur Lagerung abgefüllt. Den flüssigen, aus der Schleuder laufende Honig ließen sich Klein wie auch Groß gründlich schmecken. Zweieinhalb große Eimer voller Honig waren das Ergebnis des ereignis- und arbeitsreichen Imkerei-Jahres.

Nachdem der flüssige Honig für rund drei Wochen in den Eimern lagerte, kristallisierte dieser gänzlich aus und wurde steinhart. Da man einen solchen Honig nicht mehr abfüllen kann, mussten unsere JungimkerInnen in der letzten AG-Stunde vor den Sommerferien noch einmal kräftig anpacken. Bevor der Honig in Gläser abgefüllt werden kann, muss dieser noch einmal cremig gerührt werden. Das macht man allerdings nicht mit einem Schneebesen oder Löffel. Der harte Honig wird für ca. 24 Stunden im warmen Wasserbad erwärmt, sodass dieser wieder etwas flüssiger wird. Anschließend wird der Honig unter ganzem Körpereinsatz mit einem Mörtelrührer mit passendem Honigaufsatz für 2-3 Minuten durchgerührt. Aus dem vormals festen Honig wurde dadurch ein cremiger Honig, der zunächst in eine Abfüllkanne und von dort aus in das Objekt der Begierde, das Honigglas, abgefüllt wurde. Mit je einem frisch abgefüllten Honigglas im Gepäck beendeten unsere JungimkerInnen ihre Arbeit für dieses Schuljahr.

 

Impressionen aus dem Alltag der Imkerei-AG

Im Frühling gibt es eine Menge zu tun für die JungkerInnen. Die allwöchentlichen Kontrollen umfassen neben einer ausführlichen Durchsicht der Bienenvölker auch verschiedene aktive Eingriffsmaßnahmen. Dazu zählt z.B: das Säubern der Rähmchen von Wachs- und Propolisresten, das Ausschneiden von Drohnenbrut im Baurahmen, die Entnahme überschüssiger Honigwaben und das gleichzeitiger Einhängen neuer Mittelwände (um Platz für neue Brut zu schaffen), die Kontrolle der Honigräume und und und….

 

Überraschung am Bienenstand - Ein Schwarm ist los

Frühlingszeit ist Schwarmzeit. Wenn die Natur in voller Blüte steht, gibt es für die Bienen kein Halten mehr. Nahezu rund um die Uhr wird auf Hochtouren gearbeitet: Rähmchen ausgebaut, Pollen und Nektar gesammelt, die junge Brut aufgezogen, Honig produziert, eingelagert und verdeckelt usw. In dieser Zeit wächst das Bienenvolk aufgrund der hohen Legeleistung der Bienenkönigin von bis zu 2000 Eiern pro Tag am stärksten an. Wird der Platz zu eng oder passt der Königin ein anderer Umstand nicht so sehr, tritt ein natürlicher Trieb in den Vordergrund, der den meisten Imkern (trotz des ganz natürlichen Verhaltens) Schweißperlen auf die Stirn treibt: Der Schwarmtrieb. Nach dem Anlegen mehrere Königinnen-Nachschaffungszellen beschließt die alte Königin aus dem Stock auszuziehen. Dabei begleitet sie in der Regel mindestens ein gutes Drittel der Arbeiterinnen. Dieses Phänomen durften unsere JungimkerInnen live und in Farbe begutachten. Denn als wir zur wöchentlichen Kontrolle an den Bienenstand kamen, entdeckten wir nur einen Meter entfernt einen großen Schwarm im Gebüsch (siehe Foto). Die Aufregung und Faszination war natürlich groß. Doch alles halb so wild: Bis zum Abend fing unser AG-Leiter Hr. Zimmer den Schwarm wieder ein. Sicher in eine neue Bienen-Beute eingezogen fanden sie ihr neues zu Hause.

 

Es blüht und blüht - Saatguttüten-Produktion angelaufen

Für den Erhalt der Insekten-Biodiversität ist es unerlässlich, dass diese neben genug Nahrung auch Überwinterungsmöglichkeiten für den Winter bekommen. Gerade in den vertrockneten Stielen und Blüten aus der Vorsaison findet man so manch Wintergast. Damit die Nützlinge (wie auch unsere Honigbienen) möglichst lange im Jahr Pollen und Nektar sammeln können, benötigen diese bestenfalls eine ununterbrochene Blühzeit verschiedenster Pflanzen. Denn wenn man mal von den Massentrachten im Frühjahr und ggf. (Spät-)Sommer absieht, sind die Wege zu ergiebigen Futterquellen für Bienen & Co in aller Regel recht weit. Hilfe können hier Wildblumen-Saatgutmischungen bieten, die in ihrer Zusammensetzung speziell dafür geeignet sind, eine Blühdauer von Frühjahr bis Herbst zu garantieren. Aus diesem Grund hat die Schulimkerei-AG sich dafür entschieden, selbst in die Saatguttüten-Produktion für den heimischen Garten einzusteigen, die bald in der Schule gegen einen kleinen Obulus zu erwerben sind.

Dem Körperbau der Biene auf der Spur

Rund ein halbes Jahr haben sich die Jungimker bereits mit unseren Schulbienen beschäftigt. Doch bei all den Arbeiten rund um den Bienenstock ist der Körperbau der Honigbiene bislang noch etwas kurz gekommen. Mit Lupe, Binokular und Smartphone ausgestattet, haben sich alle AG-Teilnehmer mit viel Interesse den äußeren Bau mit all seinen typischen Insekten- und im Speziellen Bienen-spezifischen Merkmalen (Facettenaugen, Saugrüssel, Sammelbein etc.) betrachtet. Und wie es der Zufall so wollte, war sogar eine Varroa-Milbe aufzufinden, die, NA KLAR!, auch gleich unter dem Binokular landete.

Bienenwachs für die Lippen

Das neue Kalenderjahr startete ganz praktisch für unserer Jungimker. Die kalten Temperaturen strapazieren ab und an nicht nur unsere Nerven, sondern auch Haut und Lippen. Gegen die trockenen Stellen hilft meist nur eine schützende Creme oder ein „Labello“. Doch auch für diesen Fall spenden uns die Bienen einen ihrer Rohstoffe, um daraus in kurzer Zeit selbst ein in der Herstellung unkompliziertes Pflegeprodukt zu erhalten. Auf Basis von reinem Bienenwachs, Olivenöl, etwas Honig und Minzöl wurde im Handumdrehen ein wohlduftender Bienenwachs-Minze-Lippenbalsam hergestellt. Trockene Lippen sind ab sofort passe’……

Winter-Varroabehandlung bei kalten Temperaturen

Noch im alten Jahr nutzten unsere Jungimkerei die niedrigen Außentemperaturen, um die letzte Behandlung gegen die Varroa-Milbe im Bienenjahr durchzuführen. Im Gegensatz zur Sommerbehandlung, bei der Ameisensäure zum Einsatz kommt, setzen wir im kalten Winter Oxalsäure ein. Die Oxalsäure wurde zunächs mit einer Zuckerlösung gemischt und anschließend über eine Spritze mit Schlauchkanüle auf die in den Wabengassen sitzenden Winterbienen geträufelt. Während bei der Behanldung im Sommer die Ameisensäure durch die hohen Temperaturen verdunstet und sich so im Bienenstock verteilt, verteilen die Winterbienen, die an ihnen haftende Oxalsäure durch Körperkontakt selbst. Auf diese Weise sollten unsere Bienen möglichst gut gegen den kleinen Parasiten geschützt sein.

Von Süßigkeiten und Kerzen

Kurz vor Weihnachten duftete es noch einmal wunderbar in der Schulimkerei-Werkstatt: Unsere JungimkerInnen stellten handgemachte Honig-Bonbons (in den Geschmacksrichtungen Honig-pur, Honig-Zitrone und Honig-Vanille her. Hier kam auch der letzte Zuckerliebhaber auf seine Kosten.

Und damit auch alle SchülerInnen für zu Hause noch ein letztes last-Minute-Geschenk als Überraschung präsentieren konnten, fertigten alle mit viel Fleiß und Muße Wachskerzen an. Durch Rollen oder Ausstechen von speziellen Wachsplatten formten alle TeilnehmerInnen Wachskerzen in unterschiedlichen Formen und Größen. Die Beschenkten zu Hause werden sich bestimmt gefreut haben.

Winterzeit = Vorbereitungszeit

Häufig werden wir in der kalten Jahreszeit gefragt: Was macht ihr denn in der Schulimkerei eigentlich im Winter? Stimmt, regelmäßige Gänge zu den Bienen sind aufgrund der Witterungsverhältnisse leider nicht möglich. Doch da es im Frühjahr, wenn die Temperaturen wieder in die zweistelligen Skalenbereiche klettern, oft schnell gehen muss, müssen alle Vorbereitungen für das neue Bienenjahr getroffen sein. Daher gilt: Winterzeit = Vorbereitungszeit.

Zwei klassische Tätigkeiten eines jeden Imkers im Winter ist das Streichen der Bienenbeuten und das Einlöten von Mittelwänden. Beim Streichen der Bienenbeuten werden sämtliche Bauteile einer Bienenbeute mit einer wetterfesten Lasur versehen. Das Einlöten der Mittelwände dient als Hilfestellung für die Bienen beim Ausbau ihrer Wachswaben. Die Bienen würden auch ohne Hilfe innerhalb ihrer „Wohnung“ (der Bienenbeute) fleißig Waben aus Wachs bauen. Dieser „Wildbau“ ist für die Arbeit an und mit den Bienen recht kompliziert und macht eine Kontrolle des Volkes und eine reibungslose Honigernte sehr schwer. Daher werden den Bienen bedrahtete Holzrähmchen als Baurahmen vorgegeben, die in die Bienenbeute gehängt werden. In diese Holzrähmchen werden vorgefertigte Wachsplatten eingelötet (eingeschmolzen), welche dann von den Bienen sauber ausgebaut werden. Da im Frühjahr häufig Rähmchen getauscht oder die Honigräume mit neuen Rähmchen bestückt werden müssen, ist es sinnvoll, derleit Tätigkeiten in Ruhe bereits im Winter zu erledigen.

Und wie fleißig unsere NPG-Jungimker waren, beweisen eindeutig die Bilder. Akkordarbeit am laufenden Band!!! Wir sind gerüstet für das nächste Jahr!

Die Honig-Sommeliers sind los! Honig = Honig? Auf gar keinen Fall....

Auf dem Brot, beim Kochen oder als natürliches Süßungsmittel ist Honig kaum mehr wegzudenken. Doch vor allem pur ist er ein wahrer Genuss und dabei vielfältiger als so manch einer denkt. Von flüssig bis fest oder von fruchtig über blumig bis malzig; im Geschmack, Geruch und in Konsistenz ist Honig so vielfältig wie unsere Geschmäcker selbst. Um unseren Jungimkern die Vielfalt an Honig näher zu bringen, schlüpften sie kurzer Hand in die Rolle eines Honig-Sommeliers und untersuchten auf genussvolle Art und Weise die Honigproben. Vom süßen Raps- und Obstblütenhonig bis hin zum kräftig-intensiven Waldhonig und malzigen Edelkastanienhonig kamen alle Teilnehmer auf ihre Kosten. Und so manch ein Jungimker entdeckte einen neuen Lieblingshonig. Ein geschmackvolles und aromatisches Erlebnis bei tristem Herbstwetter!

Kontrolle muss sein, Durchsicht ist besser

Im Zuge der spätsommerlichen Varroa-Behandlung und der Wintereinfütterung ist es stets wichtig, einen Überblick über den Zustand der Bienenvölker zu bekommen. Daher ist es ein fester Bestandteil unserer allwöchentlichen Treffen, dass unsere Jungimker die Bienenvölker zu Beginn der Treffen gründlich durchschauen und kontrollieren: Wie viele Bienen zählt das Volk? Wieviel Honig haben die Völker als Reserve? Ist die Königin zu finden? Gibt es Eier, offene und/oder verdeckelte Brut? Sind alle Fragen beantwortet? Ja, dann steht noch die Wabenhygiene auf dem Plan: Alte, dunkle Waben werden gegen neue ausgetauscht und die Rähmchen mit Hilfe des Stockmeißels von klebrigem Propolis befreit.