Geschichte

Rückkehr der Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen ehemaligen Schüler des Progymnasiums Kirchheimbolanden

Bereits am 19. April 1922 wurde im altehrwürdigen Schulgebäude in der Amtsstraße eine Gedenktafel für die ehemaligen Schüler des damaligen Progymnasiums, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren, angebracht. Als die seit 1950 Nordpfalzgymnasium benannte Schule im Jahre 1965 in den Neubau in der Dr.-Heinrich-von-Brunck-Straße umzog, wurde diese Gedenktafel im linken Seitenflügel angebracht. Im Rahmen des dreijährigen Umbaus und der energetischen Sanierung der Schule in den Jahren 2009 bis 2012 wurde dann die Tafel im Magazin des städtischen Museums Kirchheimbolanden sicher eingelagert. Wissenschaftlich aufgearbeitet hat die Biographien der Gefallenen und die Geschichte der Gedenktafel unserer ehemaliger Geschichtsreferendar Dr. Falko Heinz in seinem Aufsatz „FÜRS VATERLAND ALS DER TAPFERSTEN EINER GEFALLEN“[1]

In den letzten Jahren stellte sich nun mehrmals die Frage, wo die Gedenktafel verbleiben solle? Schließlich bat das Museum darum, die Tafel noch bis zum Ende ihrer Ausstellung zum 100. Gedenkjahr des Ersten Weltkrieges behalten zu dürfen. Anschließend vereinbarten Museum und Schule, dass die Gedenktafel wieder dem Nordpfalzgymnasium übergeben wird und sofern man hier keine weitere Verwendung mehr finden würde, man nocheinmal miteinander spricht. An dieser Stelle muss sich die Schulgemeinschaft vor allem beim Förderverein der Schule – insbesondere bei Frau Edinger – bedanken, der die Rückführung maßgeblich begleitet und organisiert hat. Ein besonderer Dank gilt hier auch der Bildhauerei Brutscher, die die Gedenktafel im Museum abgeholt  hat und im Treppenhaus unterhalb des Religionssaals fachgerecht installiert hat.

Die Rückführung der Gedenktafel war besonders in der Lehrerschaft des NPG´s nicht unumstritten. Andererseits gab es ein klares Votum der Fachkonferenz Geschichte ohne Gegenstimme dafür. Wir glauben, dass die auf der Tafel vorkommenden Namen, die es heute so ebenfalls noch in Kirchheimbolanden und im Umkreis gibt, der Schulgemeinschaft zeigen können, dass ein Krieg, wie der Erste Weltkrieg, nicht nur in Verdun geführt wurde, sondern unmittelbar das gesamte Leben aller Menschen in Europa beeinflusste und beeinträchtigte. Insofern sollte uns allen die Gedenktafel Mahnung und Erinnerung unserer Geschichte sein und uns auf der anderen Seite dankbar machen, dass wir nun in Mitteleuropa seit vielen Jahrzehnten in Frieden und Wohlstand leben dürfen.

[1]     Heinz, Falko: „FÜRS VATERLAND ALS DER TAPFERSTEN EINER GEFALLEN“. In: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz. Band 108. Speyer 2010. S. 249-293. Ein Sonderdruck befindet sich in unserer Schulbibliothek.

Besuch eines historischen Vortrags in Enkenbach-Alsenborn

Am 4. Oktober 2018 besuchte der Geschichtsleistungskurs von Herrn Fieguth zusammen mit der ehemaligen Vertretungslehrerin Frau Willig einen historischen Vortrag über die Mennoniten in der DDR. Die Mennonitengemeinde Enkenbach lud zu diesem Zweck in ihr Gemeindehaus ein, um dem interessanten Lichtbildvortrag von Bernhard Thiessen zu lauschen.

Während nach dem zweiten Weltkrieg die meisten vertriebenen Mennoniten aus Ost- und Westpreußen in der BRD eine neue Heimat fanden, existierte in Berlin ein Menno-Heim in dem vor dem Mauerbau zahlreiche Mennoniten aus der SBZ und DDR Unterschlupf fanden, bevor sie in die BRD ausgeflogen wurden. In dem Vortrag ging es auch darum, inwiefern die weltweite Vernetzung der Mennoniten und die ökumenische Zusammenarbeit sich auf die Mennoniten in der DDR ausgewirkt haben. War es hilfreich zum Überleben in der religionsfeindlichen Diktatur? War es auch gefährlich und schließlich ein Hindernis bei der Eingliederung in der DDR?

Obwohl der Vortrag während der Herbstferien stattfand, erschien nicht nur der Leistungskurs von Herrn Fieguth vollzählig, sondern auch mehrere Schülerinnen und Schüler des zweiten Leistungskurses schlossen sich an.

AG Regionalgeschichte des NPG bei Tagung in Neustadt a. d. W.

Am 19. und 20. Mai dieses Jahres fand in Neustadt a. d. W. eine Tagung der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften zum Thema „Wechselwirkungen zwischen Klima, Agrarproduktion und Bevölkerung“ statt. Das Konzept der Tagung bestand darin, nicht nur Gelehrte und Professoren einzubinden, sondern auch gezielt vier Schülergruppen anzusprechen, die ihre AG- oder Projektarbeitsergebnisse vorstellen sollten.

Vom Nordpfalzgymnasium Kirchheimbolanden beteiligte sich die Arbeitsgemeinschaft zur Regionalgeschichte unter der Leitung von Katharina Willig und Gerhard Fieguth mit den Schülern Chantal Brand, Dilan Güngördü, Eric Mattern, Alina Ehrke, Clara Horch und Hannah Ritter. In diesem Schuljahr trafen sie sich häufig in den Ferien und an diversen Samstagen um die Ernteerträge der Moschellandsburg aus den Jahren 1443 bis 1537 auszuwerten. Dabei wurden zunächst die Jahreserträge für Rogen, Hafer, Weizen usw. in Diagramme übertragen und auch mittlere Werte für den gesamten Untersuchungszeitraum errechnet. Bereits hieran konnte man schon ablesen, dass die Schwankungen beträchtlich waren. Während in manchen Jahren nur zwanzig oder dreißig Malter (etwa 138 Liter) geerntet wurden, konnte es in anderen Jahren mehrere hundert Malter sein. Natürlich versuchte man durch eine ausgedehnte Vorratshaltung – die ihrerseits durch Schimmel, Ratten und Würmer bedroht war solche Missernten auszugleichen, aber bei schlechten Ernten über mehrere Jahre hinweg, wurde die Ernährungslage kritisch. Ein weiterer Ansatzpunkt der Schüler war nun zu untersuchen, ob es entsprechende Begründungen für sehr gute oder sehr schlechte Ernten gab. Hier wurden die entsprechenden Jahreserträge mit historischen Klimadaten bzw. mit politischen Ereignissen wie z. B. dem Landshuter Erbfolgekrieg im Jahre 1504 abgeglichen.

Die etwa fünfzigminütige Präsentation fand große Zustimmung und Anerkennung bei den Tagungsteilnehmern, da offensichtlich wurde, welche hartes Ringen der Mensch immer wieder mit der Natur hatte um im Spätmittelalter und zum Beginn der Frühen Neuzeit zu überleben. Immer wieder starben ganz Viehherden an Seuchen und die Ernte wurde von Starkregen, Hagel, Frost oder Dürre vernichtet.

Auf dem Bild sind von links nach rechts: Dr. Hoos (Leiter DLR, Neustadt, Dr. Konersmann (Universität Bielefeld und Mitinitiator der Tagung, AG-Regionalgeschichte Nordpfalzgymnasium, AG Paul-von-Denis Gymnasium Schifferstadt, Dr. Kremer (Universität Stuttgart-Hohenheim)

Gerhard Fieguth