Das war der Kommentar eines Grundschülers am vergangenen Freitagnachmittag auf dem Pausenhof des Nordpfalzgymnasiums in Kirchheimbolanden, das zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen hatte. Die Veranstaltung war speziell für Grundschüler in den 4. Klassen – also potenzielle neue Gymnasiasten – und deren Eltern gedacht, die sich die Schule anschauen und auch den Vorführungen und dem Programm einzelner Fächer beiwohnen konnten. Offene Türen fand man an den Klassen-, Fach-, Vorbereitungs- und Sammlungsräumen, wobei letztere im Schulalltag den Schülern nicht zugänglich sind. Für das leibliche Wohl war auch gesorgt: In der Mensa wurde Kaffee und Kuchen von der 11. Jahrgangsstufe angeboten; das Fach Französisch punktete mit Crêpes-Verkauf.
Beim Betreten der Schule warteten im Foyer bereits fünf Anlaufstellen auf die Gäste: An einer Rezeption erhielt man ein ausführliches Programm mit einem Raumplan – außerdem standen eifrige Fünftklässler bereit, die man als Lotsen engagieren konnte. Die Schülervertretung (SV) informierte über ihre Arbeit; Andrea Edinger vom Förderverein gab Auskünfte zu geförderten Projekten und verkaufte die 2-Jahres-Schrift, die zum Adventsbasar im vergangenen Dezember neu erschienen war; schließlich war auch die Elternschaft durch den Schulelternbeirat unter Vorsitz von Barbi Driedger-Marschall vertreten und stand für Fragen zur Verfügung. An einem großen Verkaufsstand wurden unter der organisatorischen Leitung von Michael Schmidt „Fairtrade-Artikel“ angeboten – Textilien, Lebensmittel und kleine Geschenkartikel. Diese Aktivität korreliert mit einer weiteren Veranstaltung: Am 21. Februar wird das NPG im Rahmen einer Feier in der Aula (Beginn 9.50 Uhr) zur Fairtrade-Schule ernannt.
Die Französisch-Lehrerinnen Birgit Cramer und Ingrid Aufenfeld-Eul hatten sich außer Crêpes noch mehr einfallen lassen. Im Vorfeld der Veranstaltung hatten sie in den Grundschulen des NPG-Einzugsgebiets einen Malwettbewerb initiiert, indem sie die Kinder aufgefordert hatten, Bilder zum Thema Frankreich anzufertigen und heute abzugeben. Kleine Preise winkten als Belohnung. Ebenfalls etwas gewinnen konnte man an einem Glücksrad.
Im Fach Englisch koordinierte Rebecca Frei verschiedene Aktivitäten: Quiz über England und USA, Kreuzworträtsel in der Fremdsprache, Ausmalen von Figuren und Informationen über England in Wort und Bild.
Die Lateinlehrerinnen Sabine Stachel und Simone Bähr hatten „Römische Spiele“ vorbereitet, ließen die Kinder auf Wachstafeln schreiben und präsentierten ein Exemplar von Caesars „De Bello Gallico“ auf einer Schriftrolle.
Bei Andrea Freyer und Kathrin Mann von der Fachschaft Spanisch wurde man zu einer alkoholfreien erfrischenden Sangría eingeladen; außerdem hatten sie zum Knobeln Blätter vorbereitet, auf denen man Begriffe Deutsch-Spanisch zuordnen sollte.
In Mathematik konnte man spielen: U. a. Würfelschlange und das Kartenspiel Salute. Natalia Wies hatte außerdem die legendäre Holzbrücke von Leonardo da Vinci aufgebaut – an Hand von Bauplänen konnte man versuchen, sie nachzubauen.
Die Fachschaft Geographie hatte eine große informative Ausstellung „Kulturpflanzen der Erde“ vorbereitet: Hirse, Kakao, Reis, Mais, Kartoffeln, Maniok, Weizen und Zuckerrohr wurden präsentiert und konnten zum Teil verkostet werden. Geografische Puzzles sowie ein PC-Quiz rundeten das von Katharina Woydich-Hoffmann und Robert Schulz betreute Programm ab. Frau Woydich-Hoffmann hatte auch noch verschiedene Sorten Tee im Angebot.
In der Aula fanden unter der Regie von Sandra Siebecker Musicalproben statt. Das Musical lehnt sich bei „Die Schöne und das Biest“ an und wird am 8. Juni in der Aula uraufgeführt. In einem Probenausschnitt spielte die Schülerin Jule Schatto den Gaston und sang ein Solo.
Im Raum der Fachschaft Bildende Kunst (BK) lagen einige Personen flach und ruhig auf Tischen; andere standen um sie herum, man kam sich vor wie in der Rechtsmedizin. Die Aktivitäten waren allerdings unblutig, denn die Liegenden bekamen unter Aufsicht von Andreas Nikolai Gipsmasken verpasst, die sie später getrocknet mitnehmen durften.
Eva-Maria Saas und Rolf Bernhardt hatten für die Fachschaft Chemie „Kleine Schülerexperimente“, vorgesehen, wobei zwei besonders erstaunlich waren: Eine Flüssigkeit aus Maisstärke und Wasser sollte mit den Händen geknetet werden, unerwartet wurde sie dadurch plastisch, also fest. Eine andere Station versprach das Auslöschen eines Teelichts mit „Nichts“. Das Teelicht befand sich am Boden eines Glases, das Auskippen eines offensichtlich leeren Glasbechers führte zum Erlöschen der Flamme. In dem Becher befand sich allerdings nicht „Nichts“, sondern ein unsichtbares Gas, nämlich Kohlenstoffdioxid, das sich auf Grund seiner Schwere auf die kleine Flamme legte und sie löschte.
Einer der Höhepunkte im Tagesprogramm war die traditionelle „Physik-Show“, die von den beiden Lehrern Markus Hochstetter und Dr. Rüdiger Spill professionell präsentiert wurde. Zum Thema „Mehr als nur heiße Luft“ führten sie einige verblüffende Experimente vor, die durch kindgemäße Erklärungen mit Sicherheitshinweisen und ab und zu einer Prise Humor sehenswert abgerundet wurden.
Einen weiteren Höhepunkt konnte man in der Sporthalle erleben. Zum einen war ein Rundparcours mit Turngeräten aufgebaut, zum anderen gab es unter der Leitung der beiden Sportlehrerinnen Juliane Weymann und Alexandra Roth-Grüner – beide stehen auch der Fachschaft Sport vor – eine Reihe von Schülervorführungen, also eine „Sport-Show“ zu sehen. Im Einzelnen: Rope-Skipping (Seilspringen) und Jumpstyle (Elektronischer Musikstil, verbunden mit Tanzsprüngen); BallKoRobics ( Koordinationstraining mit Bällen und Aerobic-Elementen); Stomp (Motorische Erzeugung rhythmischer Geräusche, hier mit Basketbällen); Turnerische Darstellung von Szenen aus Harry Potter Filmen sowie Elemente vom Kunstradfahren, teilweise artistisch dargeboten von der 14-jährigen Carina Steger und der 16-jährigen Anna-Lena Becker, die beide am Radsportzentrum (RSZ) Ludwigshafen trainieren und schon zu diversen Meisterehren in ihren Altersklassen gekommen sind.
Auch die anderen Fachschaften hatten noch interessante Programmpunkte. In Musik stellte Dorlis Panzer die Schul-Keyboards vor, bei Hans-Peter Spanheimer konnte man eine Orchesterprobe erleben. Mit Gerhard Fieguth (Geschichte) durfte man Mosaiken mit historischen Motiven basteln. Im Fach Informatik wurden Medienscouts vorgestellt, das sind Schüler, an die man sich bei Informatikproblemen wenden kann. Einfache Verschlüsselungsverfahren konnte man hier ebenfalls kennenlernen. Die Fachschaft Biologie, vertreten durch Maria Zertani und Simone von Blohn, öffnete ihre interessante Sammlung und präsentierte in einfachen Unterrichtsversuchen „Nawi (Naturwissenschaften) zum Kennenlernen“ sowie Mikroskopieren. Manfred Kleen hatte in der Schulbibliothek mit Hilfe von Birgit Kremer eine Ausstellung von Jugend- und Fachliteratur vorbereitet sowie einen Bücherflohmarkt organisiert.
Dieter Kaffenberger