Beim internationalen Wettbewerb „Mathe ohne Grenzen“ treten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 gegeneinander an. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen Einzelwettbewerb, sondern eine ganze Klasse beziehungsweise ein ganzer Kurs erarbeitet die gestellten Aufgaben gemeinsam. Dies fördert somit nicht nur das mathematische Denken sondern auch die Team- und Organisationsfähigkeit.

 

Der Wettbewerb wird seit mehreren Jahrzehnten an vielen Schulen in Deutschland durchgeführt. Doch nicht nur das, auch international ist der Wettbewerb verbreitet und inzwischen nehmen über 30 Nationalitäten daran teil. So gelingt es dem so schlicht wirkenden Wettbewerb nicht nur über die Schule hinaus, sondern sogar über Ländergrenzen hinweg die Teilnehmenden zu verbinden. In der Rede von Gabriele Lapport, der Wettbewerbsleiterin, wurde uns das während der Preisverleihung nochmal wirklich bewusst. Während wir uns am 9. März die Aufgaben durchlasen und anfingen zu rechnen, haben das weltweit noch um die 13 000 weitere Schülerinnen und Schüler getan. Dieses Jahr nahmen nämlich rund 115 Schulen teil und somit über 650 Klassen. Besonders am MoG-Wettbewerb ist außerdem, dass eine der Aufgaben in einer Fremdsprache gestellt ist und dadurch auch sprachliches Können gefordert ist. Gewinnen steht nicht wirklich im Fokus, obwohl natürlich jeder Kurs und jede Klasse etwas Geld für eine Unternehmung gerne entgegennimmt. Viel wichtiger allerdings, ist das Gemeinschaftsgefühl, die Teamfähigkeit und auch die Kommunikations- und Organisationsfähigkeit. Ganz anders als bei anderen Wettbewerben soll die Mathematik eine Bindung zwischen Jugendlichen fördern, die über das Klassenzimmer hinaus geht. Von Georg Ehrmann, der als Vertreter des Bildungsministeriums bei der Preisverleihung anwesend war, erfuhren wir, dass der Wettbewerb an der Fernsehserie „Spiel ohne Grenzen“ orientiert ist, bei der ebenfalls ein Wettkampf zwischen nationalen und internationalen Teams stattfand. Ursprünglich kommt der MoG-Wettbewerb aus Frankreich, wo er 1989 in Straßburg das erste Mal stattfand, doch bereits 1990 nahmen schon die ersten deutschen Schulen teil.

 

Die Preisverleihung fand in Winnweiler statt und es wurden je die besten fünf Klassen der Jahrgangsstufe 10 sowie die besten fünf Leistungskurse und der beste Grundkurs geehrt. In der Wertung wurde zwischen diesen drei unterschieden, da die höheren Klassen in der selben Zeit zusätzlich Aufgaben lösen mussten. Wir als Mathe Leistungskurs bei Herrn Trapp glaubten nicht wirklich daran, dass auf dem im März abgegebenen Aufgaben etwas Brauchbares stand, was uns einen Platz unter den besten fünf Leistungskursen der Region einbringen würde. Der Probetermin für den Wettbewerb, der wie jedes Jahr ein paar Wochen vor dem eigentlich Wettbewerb stattfand, war die reinste Katastrophe, denn es zählte nicht nur, ob man die Aufgaben bearbeitet und eine richtige Lösung gefunden hat, sondern auch die Form, in der sie abgegeben werden, bestenfalls nämlich fein säuberlich auf einem weißen Blatt abgeschrieben. An dieser ordentlichen Abgabeform scheiterten wir leider kläglich und fanden in unserem Zettelchaos die Hälfte der bearbeiten Aufgaben zum Abgabezeitpunkt nicht mal mehr. Nun wussten wir wenigstens, wo unsere Schwäche lag, und legten viel Wert darauf, wie wir die Aufgaben beim richtigen Wettbewerb bearbeiteten.

 

Doch am Tag des Wettbewerbs wurde unserem ohnehin schon recht kleinem Kurs schnell klar, dass das nichts werden könne, da die Englandfahrt am selben Tag stattfand und somit drei Schülerinnen und Schüler auch noch fehlten. Umso erstaunter waren wir als Herrn Trapp uns mitteilte, dass wir für die Preisverleihung eingeladen waren. Nach einigen Diskussionen wie wir denn am Mittwoch dem 26. April nun nach Winnweiler kommen, war auch alles geklärt. Vorort stieg die Spannung nochmals, als die ersten paar Kurse ihre Preise erhielten und wir feststellten, dass fast alle Kurse und Klassen mehr als doppelt so groß waren wie wir, die beim Wettbewerb mit den erwähnten neun Schülerinnen und Schülern antraten. Doch letztendlich hat es tatsächlich für den vierten Platz unter den 60 Mathe-Kursen gereicht, was uns ein Preisgeld von 225 € einbrachte, welches wir sicherlich im Sommer auf der Kursfahrt nach Berlin ausgeben werden.

 

Annika Steingaß und Merle Volz