Kleidertauschaktion am Nordpfalzgymnasium

Von Dieter Kaffenberger

Zum ersten Mal in der Geschichte des NPG fand am vergangenen Dienstag ein Kleidertausch in der Judohalle statt. Die Aktion wurde initiiert und organisiert von der Fairtrade-Gruppe und der Schülervertretung (SV). Laut Aussage der Organisatoren bot sie die Möglichkeit für die SchülerInnen und LehrerInnen des NPG, „Abwechslung in den Kleiderschrank zu bringen“, ohne die Umwelt und den Geldbeutel zu belasten. Leider entsprach die Resonanz nicht ganz den Erwartungen, so dass sich die Veranstaltung auf zwei Stunden beschränkte.

Alle Schulangehörigen waren aufgerufen , bis zu sieben Kleidungsstücke, die in einem guten Zustand und noch tragbar waren, mitzubringen und zum Tausch anzubieten. Im Gegenzug durften diejenigen, die etwas mitgebracht hatten, sich bis zu fünf Artikel aussuchen. Wer nichts abgeliefert hatte, konnte nur zwei mitnehmen. Textilien, die übrig bleiben, werden an gemeinnützige Organisationen, wie bspw. DRK, gespendet. Es wird also absolut nichts weggeworfen.

Larissa Kästel von der Fairtrade-Gruppe, Schülersprecher Nico Dannenfelser, SV- und Fairtrade-Mitglied Aaron Kleinz sowie SV-Mitglied Lionel Sommer informierten vor Ort über die Ziele der Aktion: Es geht hauptsächlich darum, die SchülerInnen dafür zu sensibilisieren, dass sie Kleidung, die ihnen nicht mehr gefällt, nicht gleich wegwerfen, sondern dass sie diese einer weiteren sinnvollen Verwendung zuführen können, indem sie nun von Anderen getragen wird. Dies schont die Umwelt und kostet kein Geld. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Viele Kleidungsstücke werden in Entwicklungsländern unter miserablen Arbeitsbedingungen und für Billiglöhne hergestellt und durch (beliebte) Billigketten auch bei uns verkauft. Die wenigsten Käufer setzen sich mit den Bedingungen und der Entlohnung bei der Herstellung der Textilien auseinander.

Die weltweit agierende Organisation „Fair Trade“ (Fairer Handel) ist bemüht, die komplexen Produktions- und Lieferketten zu verbessern und sie sowohl für die Textilindustrie als auch für die Baumwollbauern „fairer“ zu gestalten. Das NPG – seit Februar diesen Jahres anerkannte „Fairtrade-Schule“ – ist natürlich auch bemüht, sich hier einzubringen. Im letzten Schuljahr gab es zu diesem Problemkreis einen Vortrag in der Aula. In Verbindung mit Gesprächen in der von Studiendirektor Michael Schmidt geleiteten Fairtrade-Schulgruppe wurden dabei nach eigener Aussage „einigen die Augen geöffnet“ und der Anstoß für die Tauschaktion war gefunden.

Dem Organisationsteam war es noch sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass sie von Schulleiter Thilo Franke und von Michael Schmidt eine sehr gute Unterstützung erfuhren. Das Team hätte sich auch gerne eine größere Schülerbeteiligung gewünscht, war aber mit der Resonanz nicht ganz unzufrieden. 100 von etwa 900 hatten sich beteiligt, was für eine Erstveranstaltung dieser Art nicht ganz schlecht war. Dazu kommt, dass ein Filmteam vom SWR und eine Radioreporterin vor Ort waren, die sicher mithelfen werden, die Aktion noch mehr in die Öffentlichkeit zu tragen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Veranstaltung eine Wiederholung verdient hat, eventuell am Ende dieses oder am Anfang des neuen Schuljahres.